
Wie schätzt die Schweizer Bevölkerung ihren Wissensstand betreffend KI ein? Und weiss sie, wo bei der Arbeit KI eingesetzt wird? KI wird zunehmend auch in physischer Form durch Roboter erfahrbar sein – doch welche Art von Robotern würde die Bevölkerung akzeptieren, wenn es darum geht, sich beraten, behandeln oder unterhalten zu lassen?
Über die Hälfte der Bevölkerung fühlt sich schlecht über KI informiert
Die Entwicklungen rund um Künstliche Intelligenz (KI) und Digitalisierung sind eng miteinander verknüpft. Im DigitalBarometer 2024 haben wir untersucht, wie die Schweizer Bevölkerung neuen KI-basierten Technologien gegenübersteht. Um einen Vergleich zu ermöglichen, übernahm «die plattform » in ihrer eigenen Umfrage acht Fragen aus dem DigitalBarometer 2024 (2024) und befragte Berufsleute aus dem Dienstleistungs- und Wissenssektor. Die Ergebnisse zeigten deutliche Unterschiede: 57 % der Befragten aus der plattform-Umfrage stehen KI positiv gegenüber, während dieser Wert in der Gesamtbevölkerung lediglich bei 35 % liegt. Auch die Nutzung von KI unterscheidet sich stark. Während nur 24 % der plattform-Mitglieder angeben, (generative) KI nie zu verwenden, sind es in der Gesamtbevölkerung 46 % (die plattform., o. J.). Auf diesen Erkenntnissen wollten wir weiter aufbauen und im aktuellen DigitalBarometer 2025 den Wissensstand der Bevölkerung vertiefter untersuchen. Es zeigt sich ein klarer Nachholbedarf: Eine Mehrheit von 52 % gibt an, wenig oder gar nichts über das Thema KI zu wissen. Am eigenen Arbeitsplatz sind die Leute zwar etwas informierter, aber auch da fehlt das Wissen über den KI-Einsatz: 29 % der Befragten wissen nicht, wo oder wie KI in ihrem Arbeitsumfeld genutzt wird. Diese Wissenslücken verdeutlichen gleich mehrere Herausforderungen: Einerseits braucht es gezielte Bildungsoffensiven, um eine breitere und fundierte Auseinandersetzung mit KI zu ermöglichen. Andererseits ist auch ein stärkerer Austausch am Arbeitsplatz notwendig – sowohl zwischen Mitarbeitenden als auch seitens der Arbeitgeber:innen, um Transparenz über den KI-Einsatz zu schaffen.
Roboter bei der Arbeit - Wie offen ist die Schweizer Bevölkerung?
Von welchen Robotern würden Sie sich beraten, behandeln oder unterhalten lassen?

In der letzten Ausgabe des DigitalBarometers 2024 zeigte sich eine grosse Skepsis gegenüber dem Zusammenleben und -arbeiten mit Robotern. Während technologische Innovationen zunehmend autonome Maschinen in unseren Alltag und Berufswelt integrieren, begegnet die Schweizer Bevölkerung diesen Entwicklungen mehrheitlich mit Zurückhaltung. 67 % der Befragten assoziierten negative Gefühle mit Zukunftsszenarien, in denen Menschen enger mit Robotern zusammenarbeiten, und nur 26 % nahmen sie positiv auf (Risiko-Dialog, 2024).
Auf diesen Erkenntnissen bauen wir in der aktuellen Ausgabe auf und wollten genauer wissen: Wie offen ist die Schweizer Bevölkerung gegenüber dem Einsatz von Robotern in verschiedenen Arbeitskontexten?
Die Ergebnisse zeigen eine klare Hierarchie in der Akzeptanz verschiedener Robotertypen. Am meisten Vertrauen geniesst der Operations-Roboter in der Chirurgie (59 %), während Fahr-Roboter im öffentlichen Verkehr (46 %) und Verkaufs- oder Serviceroboter (43 %) ebenfalls auf relativ hohe Zustimmung treffen. Dagegen sind Pflege- oder Therapieroboter (31 %), Patrouillen-Roboter im öffentlichen Raum (30 %) und insbesondere Roboter als Teammitglieder (26 %) deutlich weniger akzeptiert.
Diese Unterschiede deuten darauf hin, dass Menschen Robotern am ehesten in hochspezialisierten und technisch anspruchsvollen Aufgaben wie der Chirurgie oder dem Transport vertrauen. Sobald es um direkte soziale Interaktionen oder sensible Bereiche wie Sicherheit und Pflege geht, überwiegt jedoch die Skepsis.
Alle Ergebnisse der letztjährigen Umfrage zum Thema KI & Robotik finden sie im DigitalBarometer 2024.
Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass es in der Schweizer Bevölkerung noch erhebliche Wissenslücken im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) gibt. Über die Hälfte der Menschen fühlt sich schlecht über KI informiert. Auch am Arbeitsplatz fehlt es vielen an Transparenz über den konkreten KI-Einsatz. Gleichzeitig zeigen die Umfrageergebnisse zur Robotik, dass die Akzeptanz stark vom Anwendungsbereich abhängt: Während spezialisierte Roboter in der Chirurgie oder im Transportwesen vergleichsweise hohe Zustimmung finden, überwiegt in sozialen oder sicherheitsrelevanten Bereichen eine grosse Skepsis. Diese Zurückhaltung verdeutlicht, dass technologische Innovationen nicht nur funktional überzeugen, sondern auch gesellschaftlich verständlich und akzeptabel gestaltet werden müssen – sofern ein Einsatz generell als sinnvoll erachtet wird.
Damit KI und Robotik gesellschaftlichen Mehrwert schaffen, braucht es folglich eine offene und transparente Kommunikation. Arbeitgeber:innen sollten aktiv über den Einsatz von KI informieren und dabei von politischen und gesellschaftlichen Akteur:innen unterstützt werden. Gleichzeitig sind niedrigschwellige Informationsangebote zentral, um die Bevölkerung über die Auswirkungen von KI im Alltag aufzuklären. Bildung und Aufklärung helfen, Ängste abzubauen und eine fundierte Auseinandersetzung mit Chancen und Risiken zu ermöglichen.
Darüber hinaus braucht es einen breiten gesellschaftlichen Dialog über den Einsatz von Robotik – insbesondere in sensiblen Bereichen wie Pflege und Sicherheit.
Die zentrale Frage lautet: Unter welchen ethischen, rechtlichen und technischen Rahmenbedingungen wollen wir mit Robotern arbeiten und leben?